Heute schon gescheitert?

Sterbebett-Übung

Der nächste Winter kommt bestimmt und der kluge Mann und die kluge Frau baut vor, in diesem Fall Holz vor die Hütt´n. Darum soll es in diesem Beitrag allerdings nicht gehen. Ich möchte über den Holzscheit schreiben, über „Scheiter“ die Mehrzahl von Scheit, von der das Wort „scheitern“ abgeleitet wurde. Beim Holzhacken, Scheiten wird die Form des Holzes verändert, das Innere kommt zum Vorschein, es wird so zum Verbrennen vorbereitet. Durch das Zerkleinern und Freilegen des Inneren eines Baumstamms kann die im Holz enthaltene Energie freigesetzt werden. Holzscheiten ist so gesehen Teil eines Transformationsprozesses.

Dieses schöne Bild habe ich aus Michael Tischingers Buch „Auf die Seele hören“ entnommen (S. 27 f.). Ähnliche Gedanken habe ich mir bereits in diesem Beitrag gemacht, als wir die Zweige der Olivenbäume verbrannten.

Scheiterhaufen als Nährboden für Schöpferkraft

Ich habe mein eigenes Scheitern als tiefgreifenden Wandlungsprozess in mir erlebt, der eine ungeahnte Energie, vor allem Schöpferenergie freisetzte. Darüber berichte ich ausführlich in meinem Buch, „Rote Wirecard vom Universum“. Aus diesem Grund spricht mich Tischingers Metapher so an, ich kann sehr gut nachvollziehen, was er schreibt, denn ich habe es selbst erlebt und gespürt. Ich gehe davon aus, Tischinger hat auch selbst die Energie erfahren, die durch Scheitern aus unserem tiefsten Inneren an die Oberfläche kommen und entfacht werden kann, sofern eine innere Bereitschaft vorhanden ist. In seinem Buch schreibt er wie orientierungslos er in jungen Jahren bezüglich seiner Berufswahl war und wie der überraschende Tod seines Freundes sein Leben veränderten. Darüber hinaus lässt er den Leser teilhaben an den Lebensgeschichten seiner Patienten in der psychosomatischen Adula-Klinik in Oberstdorf, in der Tischinger bis zu seinem Tod 2020 Chefarzt war.

Memento mori und carpe diem

Neben persönlichen Geschichten enthält das Buch Übungen und Meditationen, es ist also auch ein Arbeitsbuch. Eine dieser Übungen heißt „Sterbebett“. Man stelle sich vor man liegt im Sterben und denkt darüber nach, was wirklich relevant, also wesentlich war, worüber man froh ist, dass man es getan hat und was man gerne noch getan hätte.

Sterbebett-Übung

Bei der Sterbebett-Übung, war ich sehr froh und dankbar, dass ich ein Buch hinterlasse, gerne hätte ich noch Zeit gehabt weitere Bücher zu schreiben. Wie viele Follower ich auf instagram habe und wie oft sich das Buch verkauft hatte, war in diesem Moment irrelevant. Durch das Buch kann ich nach meinem Tod immer noch viele Menschen erreichen. Michael Tischinger hat bei seiner Tätigkeit als Arzt persönlich so viele Menschen erreicht und hat durch seine Bücher die Möglichkeit geschaffen weit über seinen Tod hinaus noch unzählige Menschenleben zu inspirieren.

Ein sinn-, volles Leben!

Michael Tischinger Tod Todesursache Auf die Seele hören Scheitern Carpe diem memento mori

Es sind die äußeren Zwänge unserer Kindheit, die sich zu inneren Zwängen unseres Erwachsenenlebens gewandelt haben.

Michael Tischinger, Arzt und Autor

Quelle:

Tischinger, Michael: Auf die Seele hören – Wegweiser in ein selbstbestimmtes Leben

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